11 Gründe, warum Du nach Bonn kommen solltest

Gerade bei der Urlaubsplanung? Oder Studienplatzsuche? Gründe, nach Bonn zu kommen, gibt es viele.

Deshalb werfen wir hiermit einen Blick auf 11 gute Gründe, die für diese Stadt sprechen. Obwohl es selbstverständlich noch viel mehr gibt, stechen die Folgenden dennoch heraus.

Bonn bietet nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern eine einzigartige Geschichte, tolles Essen, mildes Klima und einen Palast als Universität. Hier kann man seinen Horizont erweitern, wertvolle Berufserfahrung sammeln und Beziehungen für ein ganzes Leben aufbauen.

Los geht's!

1. Bonn ist wunderschön

Warum ist Bonn so schön?

Bonn war ➤Residenzstadt mittelalterlicher Fürsten. Anders als Köln setzte Bonn während der Industrialisierung bereits früh auf Tourismus anstatt rauchende Schornsteine. So schob man sämtliche Fabriken und Lagerhallen auf das rechtsrheinische ➤Beuel, wo es auch heute noch Relikte dieser Zeit zu bestaunen gibt. Doch in Bonn standen Hotels. Bald gab es einen Bahnhof. Die Reisenden stiegen aus und nach kurzem Sightseeing Richtung Rhein ging es direkt weiter auf die Raddampfer Richtung Loreley.

Wo ist es in Bonn am schönsten?

Hofgartenwiese

Das Postkartenmotiv Bonns: Die Universität (im weißen Zelt ist derzeit die Mensa)

Am allerschönsten ist es am Hauptgebäude der Unversität, auf den Wiesenflächen. Diese Plätze sind Teil so ziemlich jeder Stadtführung. Bonn ist ungewöhnlich begrünt in seinem Zentrum: Sitzt oder spielt man auf der Hofgartenwiese, ist man umrahmt vom Uni-Schloss, dem akademischen Kunstmuseum und den von Kastanienbäumen umsäumten Alleen.

Barocke Meile

Sitzt man auf dem grünen Teppich der "Barocken Meile", dann befindet man sich auf der fürstlichen Sichtachse zwischen Poppelsdorfer Schloss und Hauptgebäude, ebenfalls umsäumt von Kastanienbaumreihen.

Die Heerstraße der Altstadt während der ➤Kirschblüte

Eine der schönsten Straßen der Welt: Ein Ensemble aus verzierten Stuckfassaden, einzigartigen Kleingeschäften, römischen Steinen und japanischen Zierkirschen, die jährlich ab April für einen Monat blühen und Touristen aus aller Welt in den Bann der ➤Bonner Altstadt ziehen.

Warum steht vor der Universität ein weißes Zelt?

Aktuell steht vor dem Hauptgebäude eine provisorische Mensa, weil man die Alte in der Nassestraße derzeit neu baut. Ein weiterer Container könnte hinzukommen, da man im Schloss demnächst Leitungen sanieren muss. Hier merkt jeder auf den ersten Blick, dass man mitunter durchaus pragmatische Entscheidungen trifft in Bonn. Sehenswürdigkeiten wie das Schloss kurzerhand zuzustellen und für Jahre so zu belassen, gehört dazu. Mehr über die Hintergründe zum aktuellen Geschehen am Hauptgebäude gibt es im ➤Podcast.

Was kann man in Bonn studieren?

Sämtliche Studiengänge finden sich hier. Der Schwierigkeitsgrad variiert dabei stark. Viele empfinden BWL als das leichteste Studienfach, wohingegen typischerweise Medizin oder Physik seit jeher die höchsten Abbrecherquoten haben. Das interessanteste Fach, im schönsten Fakultätsgebäude? Natürlich Geographie! Im Ernst: Was einem selbst am besten liegt, vermag vielleicht Goethe kurz und bündig zusammenzufassen: "Unsere Wünsche sind die Vorboten unserer Fähigkeiten." Wer weiß, was er sich seinem Studium erhofft, kann bei den Fachschaften sicher auch präziser nachfragen.

Bonn ist Exzellenz-Universität

Übrigens: Die Uni Bonn hat kürzlich den Status einer Exzellenzuniversität erhalten. In einem vom Bund ausgetragenen Wettbewerb hat sie außerdem die Förderzusage für 6 Exzellenzcluster bekommen. Damit sollen langfristig Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen entwickelt und Bonn als internationaler Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort etabliert werden.

2. Du kannst eine Schifffahrt buchen

Vom Drachenfels bis zur Loreley

Kaum ein Ort und seine Region eignen sich so sehr wie dieser für eine Wanderung. Bonn ist allerdings auch der perfekte Startpunkt für Schiffsreisen. Diese bieten noch einmal ganz andere Perspektiven, in viel kürzerer Zeit. Schon während der Rheinromantik des 19. Jahrhunderts eine echte Attraktion: Die Kulissen an den Ufern wechseln sich munter ab mit mittelalterlichen Schlössern, Festungen, Burgen und Ruinen. Durch Bonns prächtige Lage am Ausgang des Mittelrheintals lässt sich so vom ➤Drachenfels bis hin zum mystischen Loreley-Felsen eine Flut wahrlicher Schmuckstücke rheinischer Kultur bestaunen. Übrigens: Moby Dick ist nicht nur der Name eines der Rheinschiffe, sondern auch eines Belugawals, der sich einst in den Rhein verirrte.

Rhein in Flammen: Rheinromantik par excellence

Insbesondere während des großen Festes Rhein in Flammen. Wenn sich das Feuerwerk des Abendhimmels im Rheinwasser spiegelt, dann hat man den Eindruck, als würde man buchstäblich auf Flammen schwimmen. Ein einmaliges Erlebnis und übrigens Geheimtipp für jene, die nach einem öffentlichen Event mit Zweisamkeitscharakter suchen.

3. Es gibt großartige Museen

Bonn entwickelte sich nach dem ➤Regierungsumzug zu einem Kulturzentrum von Weltrang. Eine ganze Meile, die "Museumsmeile" bietet mit dem naturkundlichen ➤Museum Koenig, der avantgardistischen Bundeskunsthalle und dem ➤Haus der Geschichte Adressen, für die jede für sich bereits zu einem Tagesausflug taugt.

4. Bonn hat die perfekte Größe

Zuhause in der Welt

Bonn mit seinem linksrheinischen Siedlungsschwerpunkt und seinen knapp 330.000 Einwohnern hat genau die Größe, die gleichsam heimatliche Überschaubarkeit wie auch internationale Verbundenheit bietet.

Rheinische Geselligkeit

Im Gegensatz Millionenstädten, in deren Anonymität man sich schnell verloren vorkommt, entstehen in Bonn schnell und leicht Kontakte zu den Marktverkäufern, Bankberatern, Rheinau- oder oder Hofgartenbesuchern.

Demografie: Studierende & Pensionäre

Das Durchschnittsalter der Bonner lag 2020 bei 42,2 Jahren: Dies liegt hauptsächlich daran, dass es zwei Bevölkerungsgruppen aufzubieten hat: Studierende und Rentner (im Rheinland sagen manche auch "Rentiers"). Dieses Phänomen ist seit dem 19. Jahrhundert weitestgehend unverändert: Junge Studierende an der Universität und Großindustrielle im Reifealter in der ➤Südstadt. Heute wohnen dort vor allem Familien mit Kindern.

5. Das Essen in Bonn Beuel ist fantastisch

Ja, nicht nur Beuel...

Eines vorweg: Es versteht sich von selbst, dass auch das linksrheinische Bonner "Festland" einiges aufbietet an kulinarischen Highlights. So ist das Em Höttche (links neben dem Rathaus) mit seiner bis ins 14. Jahrhundert zurückreichenden Brauhaustradition ein Klassiker der Bonner Küche und auch das Bönnsch, dessen Name den Bonner Dialekt aufgreift, weiß mit seinem eigenen gleichnamigen Bier im exquisit geformten Glas zu überzeugen.

... doch Beuel ragt heraus

Die ➤Kulinarik Beuels allerdings ist so außergewöhnlich, dass man schlicht nicht umhin kommt, ihre Fülle und Vielfältigkeit herauszuheben: Insbesondere an und in der Beueler Hauptschlagader, der Friedrich-Breuer-Straße, glänzt der einst eigenständige Ort mit einzigartigen Restaurants und Cafés sowie ortstypischen Fachgeschäften für Fisch und Kaffee.

Beuels Küche in zwei+zwei Worten:

Kreativ...

Besonders macht das Essen in Beuel vor allem die Kreativität und Qualität. Sei es der Couscous-Salat von Miss Minz, der zur Institution gewordenen Adresse all derer, die einen Kaffee am Rhein genießen möchten. Oder die American Pancakes mit gebratenen Äpfeln und Ahornsirup von Mayras Wohnzimmer, in dem man sich wie zu Hause fühlt.

... und qualitativ

Oder Frischer Matjes aus sanfter Salzlake mit Dill bei Fisch Bornschein, der an Beuels Fischereitradition anknüpft. Die feinste Auslese der Ernte aus schonender Röstung bei Carola Zippers 'Kaffeeladen'. Das hochwertig gereifte Fleisch der Genuss-Gesellschaft und ihrer Antipasti-Auswahl.

Außerdem urtümlich...

Zitronenkuchen bei Café Cultura, das noch Anklänge an das einstige dortige Uhren- und Schmuckgeschäft zeigt.

Und schließlich die seit den 1950er Jahren verfeinerte Kirschhefeschnecke im Café Wagner, wo man außerdem die besten Torten Bonns ergattern kann, die aus einer Dynastie mehrerer Konditor-Generationen entspringen.

... und nachhaltig!

Das Bistro Odeon mit seinem symbiotischen Verhältnis zum Biomarkt ‘Momo’, wo faire Löhne, Fair Trade und Erzeuger der Region besonderen Stellenwert haben. Im Grunde genommen ist dies auch der rote Faden der gesamten ➤Beueler Kulinarik: Ein besonderes Augenmerk auf Regionalität und Nachhaltigkeit.

6. Es macht Spaß, sich in der Altstadt zu verlaufen

Straße überqueren? Ganz entspannt. Die Altstadt ist verkehrsberuhigt.

Einmalig & einzigartig

Ein Viertel wie die Altstadt könnte heute, aufgrund des modernen Baurechts, so nicht mehr entstehen: Bunt gemischte Geschäfte, neben gründerzeitlichem Wohnen, beruhigtem Verkehr, öffentlich aufgestellter Exponate aus der Römerzeit sowie den ➤Kirschbäumen. Die ➤Bonner Altstadt ist einmalig.

Staunen & Raunen

Dabei ist nicht nur das gesamte Viertel ein Gesamtkunstwerk, sondern viele Künstler haben ihre Ateliers hier eingerichtet, um inmitten dieses Flairs Inspiration zu gewinnen und mindestens einmal jährlich im Rahmen des Tages der Offenen Ateliers ihre Werke einem größeren Publikum zu zeigen.

Liberal & alternativ

Darüber hinaus spürt man den liberalen Geist, der durch die Gassen weht: Das in den 80ern eröffnete erste Frauenmuseum der Welt, das sogar eine kleine Kapelle zu Ehren einer für Frauenbildung symbolischen Schutzheiligen beherbergt, liegt versteckt und wird doch mit einem über die Straße gespannten Banner angekündigt. In einer einstigen Stuckfabrik trafen sich in der Nähe außerdem frühe Gründer der Grünenpartei, bevor sie vor dem Bonner Bundestag zu stricken begannen. Heute hat Bonn sogar eine grüne Oberbürgermeisterin.

7. Das Rheinufer

Aushängeschild der Stadt

Klar, die Stadt weiß ganz genau, dass die Rheinpromenade eines ihrer Aushängeschilder ist. Entsprechend fahren dort die kleinen Müllsammler von Bonn Orange regelmäßig, um die Behälter zu leeren und gedankenlos Weggeworfenes einzusammeln. Doch gerade deshalb ist die Rheinaue mit ihren Rheinbäumen stets eine ausgezeichnete Strecke für eine ausgedehnte Wanderung: Bonn passt nämlich auf.

Seelenbaumel an den Rheinbäumen

Gedankenverlorenheit stellt sich nämlich durchaus ein, angesichts dieses Landschaftsbildes. Es ist die Ausgewogenheit aus Nah und Fern, die so viele Menschen täglich an den Rhein zieht. Seien es die mediterran anmutenden Bäume, die ein oder andere Grotte oder das ➤Brückenmännchen, an denen man vorbeispaziert. Oder die fernen Schiffe, die vorbei fahren an der Doppelkirche Schwarzrheindorfs, am Petersberg, Schloss Drachenburg oder dem ➤Drachenfels. Schnell wird man "eins" mit dem Strom.

Geheimtipp: Der frühe Vogel

Wer die Rheinpromenade entlang spazieren möchte, sollte dies allerdings bei Tageslicht tun. Nicht nur deshalb, weil man dann am meisten sieht. Die optimale Zeit dafür ist am frühen Morgen. Übrigens ist die perfekte Jahreszeit der Frühling, um ein paar unvergessliche Fotos zu machen!

8. Die Geschichte von Bonn

Für was ist Bonn bekannt?

Bonn ist für drei Dinge bekannt: Seinen ehemaligen ➤Regierungssitz, die Universität und ➤Ludwig van Beethoven.

Was muss man über Bonn wissen?

Tatsächlich reicht Bonns Geschichte noch viel weiter zurück, nämlich bis in die Antike, die Römerzeit.

Wer gründete Bonn?

Ursprünglich hatten die Römer ein Militärlager links am Rhein errichtet im danach benannten heutigen Bonn Castell. Vom Drachenfels bauten sie Stein ab und errichteten ein Lager aus steinernen Mauern und Gebäuden.

Wie hieß Bonn im Römischen Reich?

Im Laufe der Zeit siedelten sich vor diesem Lager Vordörfer an: In einem lebten die Angehörigen der Soldaten. Im anderen Vordorf, auf der Höhe des einstigen Regierungsviertels, siedelte ein Germanenstamm, der mit den Römern kooperierte. Diese Germanen nannten ihre Obhut "Bonna" (das a verlor sich später). Und die Römer nannten den Verbund aus Lager und Vordörfern ➤"Castra Bonnensia".

Welche Spuren hat das Mittelalter in Bonn hinterlassen?

1. Stadtmauern

Halbring am Rhein:

Irgendwann besiegten andere Germanenstämme die Römer und mit dem Mittelalter setzte eine neue Epoche ein. Steinerne Überreste des einstigen Römerlagers verwendete man im 13. Jahrhundert, um den Bereich zwischen der heutigen ➤Beethovenhalle und dem Alten Zoll mit einer ➤Stadtmauer einzufassen.

Sterntor & Straßenpflaster

Der Alte Zoll zählt zu den Spuren einer weiteren Zeit, während derer eine Nachfolgemauer errichtet wurde. Grundsätzlich finden sich in der Innenstadt vereinzelte Anhaltspunkte dafür, dass Bonn einst ➤"hinter Mauern" stand.

Das Sterntor

Teilweise zeugen davon das Sterntor sowie weitere Überreste, wie die Heinrichbastion aus der Barockzeit. Häufig ist auch im Straßenpflaster nachgezeichnet, was sich dort zu früheren Zeiten befunden hat. So verlaufen vom Sterntor links und rechts Linien anstelle des einstigen Mauerverlaufs: Auch ein Hinweis an die Träger möglicher Bauvorhaben in Bonn. Sehenswürdigkeiten wie das Sterntor stehen nicht nur unter Denkmalschutz, sondern sollen in ihrer ursprünglichen Funktion erkennbar bleiben.

2. Die Münsterkirche

Die Münsterkirche (mittig), Kreuzkirche (links daneben), das Beethovendenkmal (rechts)

Keimzelle des mittelalterlichen Bonns ist die Münsterkirche. Münster meint dabei ein "großes Kloster". Dies entstand als Überbau eines Grabes zweier christlicher Märtyrer, die zu Römerzeiten für ihren Glauben ihr Leben gegeben haben.

Die beiden Köpfe am Münster erinnern an die Schutzpatrone der Stadt: Cassius und Florentius starben damals zur Römerzeit für ihren Glauben. Die Geschichte erzählt Ihr Stadtführer. Bonn hat interessanterweise dieselbe Märtyrergeschichte wie Köln.

Die Köpfe der Märtyrer am Münster (übrigens nicht zu verwechseln mit dem Kopf am Landgericht)

Wann stürzte Napoleon in Bonn vom Pferd?

Zuallererst "stürzt" der Fürst:

Das Mittelalter endet im Rheinland mit dem Einzug der Truppen Napoleons. Den Fürsten im Schloss setzen sie ab, alle sind nun, getreu dem französischen Dreiklang, frei, gleich, brüderlich.

Napoleon stürzt mehrfach!

Vom Pferd stürzte Napoleon angeblich öfter. 1804 stand er auf dem Kreuzberg, dem heutigen Bonn-Ippendorf, um sich Bonn aus der Ferne anzuschauen und zu entscheiden, ob man es noch einmal mit Stadtmauern zu einer Festung ausbauen sollte. Auf dem Kreuzberg steht damals wie heute die Kreuzbergkirche mit verzierten Treppenstufen.

Die soll er hochgeritten und dabei von seinem Pferd gestürzt sein. Als er anschließend bei der Umkurvung der Stadt abermals fiel, glaubte er, dass Gott keine neuen Mauern befürworten würde. Übrigens: Auch der junge Mozart (oben rechts mit 17 Jahren) stattete 1763 der Kreuzbergkirche einen Besuch ab. Damals konnte man, wie auf dem Bild oben, noch vom Alten Zoll bis zur Kreuzbergkirche schauen. Den Hofgarten durfte damals nur der “Hofstaat” betreten. Beethoven gehörte dazu und hat dort wahrscheinlich als Kind gespielt.

Wie lange war Bonn die Hauptstadt?

Bonn war von 1949 bis 1999 die westdeutsche Hauptstadt. Offiziell war sie allerdings bis 1973 nur der provisorische Regierungssitz, denn man dachte noch, dass man sich bald wiedervereinigen und Berlin als Hauptstadt wiedererlangen würde. Doch 1973 erkennt Kanzler Willy Brandt erstmals in einer Regierungserklärung Bonn als ➤Hauptstadt an.

9. Die Architektur

Das barocke Schloss

Hervorstechendes Bauwerk der Stadt ist das Hauptgebäude der Universität. Vorher wohnte darin mächtige Fürsten. Das Schloss ist im barocken Stil gehalten, also mitunter durchaus extravagant.

Die historistische Südstadt

Reihenvillen an der Poppelsdorfer Allee

Doch die schönste Architektur hält ein Viertel bereit, das zwar nah am Puls des Geschehens und doch ein wenig abseits steht: Die ➤Bonner Südstadt. Südöstlich der "Barocken Meile", die sich zwischen Universität und Poppelsdorfer Schloss aufspannt, entstand im 19. Jahrhundert ein Ensemble reicher Großindustrieller, das sich durch ausschweifend verzierte Hausfassaden auszeichnet.

Medaillons, Säulen, Türme

Eine bunte Mischung aus Stuckmedaillons, Säulen, Ecktürmen und Figuren zieren diese Fassaden, mit denen sich die Millionäre und Multimillionäre der Zeit repräsentierten. Übrigens ein Phänomen, das sich bis über deren Lebensende fortsetzte, denn auch auf dem Alten Friedhof investierten diese üppig, um ihren Namen und Familien alle Ehre zu machen.

Die Bonner Architektur: Alt & Neu Seite an Seite

Obwohl das ➤Regierungsviertel mit zur Bonner Südstadt gehört, wird hier doch deutlich, dass man in Bonn im Laufe der Zeit auch modernere Bauten errichtete. Bestes Beispiel dafür ist der "Lange Eugen" des Regierungsviertels oder der Post Tower als modernes Unternehmensgebäude.

10. Köln und der Drachenfels sind ganz in der Nähe

Köln ist nicht weit

Deutschlands meistfotografiertes Motiv: Der Kölner Dom

Wem neben Bonner Beschaulichkeit nach Abwechslung zumute ist, dem steht, eine 28-minütige Zugfahrt entfernt, die Millionenstadt ➤Köln bereit! Die Deutsche Bahn muss allerdings in ihren Eigentümlichkeiten berücksichtigt werden. Dafür ist die App sehr gut zu gebrauchen.

Der Drachenfels vor der Haustür

Die Burgruine Drachenfels

Oder, wenn es keine Stadt sein soll, dann bietet sich alternativ auch weiter südlich eine prächtige Kulisse an für eine Wanderung. Bonn grenzt an Königswinter, wo das Siebengebirge mit dem ➤Drachenfels und Schloss Drachenburg sagenhafte Ausflugsziele bereit hält.

11. Es gibt tolle Events

Was für Feste feiert Bonn?

Zu den prominenten und meistbesuchten mehrtägigen Festen Bonns zählen unter anderem das Beethovenfest, Pützchens Markt, das Museumsmeilenfest, das Weinfest auf dem Bonner Münsterplatz, der Weihnachtsmarkt und, last but not least, der Bonner ➤Karneval.

Bonn zum Ausgehen

Wo geht man abends in Bonn hin?

Oper

Das Openhaus

Im Opernhaus an der Kennedybrücke finden neben Operetten eines festen Ensembles auch Musicals, Tanzaufführungen, Konzerte und Theaterstücke statt. Comedians und Kabarettisten haben den pragmatischen Bau aus den Regierungszeiten der 1960er Jahre inzwischen ebenfalls kennen und lieben gelernt.

Brotfabrik

Im rechtsrheinischen ➤Beuel wartet mit der Brotfabrik eine Adresse eines ehemals weiträumigen Industriegeländes, das nun als Kulturzentrum ein vielfältiges Programm bietet. Dazu zählt neben Räumlichkeiten für Tanz, Kunst und Gesang auch ein Kinosaal sowie Künstlerateliers.

Kneipen

Flynn's Inn Whiskey Bar & Pub Bonn:

Flynn’s Inn

Diejenigen, die es ein bisschen lebhafter mögen, kommen im relativ neuen und äußerst beliebten Irish Pub Flynn's Inn in der Altstadt voll auf ihre Kosten. Geheimtipp: Vor allem an Freitagen gesellen sich zu Whiskey und Bier auch Fish and Chips. Dienstags findet das Pub Quiz statt.

UnFassBar:

Die UnFassBar

Ebenfalls in der Bonner Altstadt ist die UnFassBar. Zu guten Preisen herrscht hier nicht nur Geselligkeit sondern mitunter Spielatmosphäre. Knobelbecher laden zum längeren Verweilen bei Würfelspielen ein. Gezapft wird Bitburger.

Was kann man nachts in Bonn machen?

Carpe Noctem:

Wenn andere um 22:00 schon wieder nach Hause gehen, öffnen sich beim Carpe Noctem erst die Pforten. Hier kann man in Bonn feiern, ganz getreu seinem Motto, die Nacht nicht nur zu nutzen, sondern zum Tage zu machen. Das Carpe gibt es seit Jahrzehnten. Tendenziell sind es junge Menschen Anfang bis Mitte Zwanzig, die dort verkehren. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

Die Inneneinrichtung des Carpe hat sich in den letzten sieben Jahren unter den neuen Inhabern noch einmal richtig gewandelt und hat doch seinen ursprünglichen Kern behalten: Tischkicker mit stets neuen Griffgummis, gemütliche Sitzecken, Fahrzeug-Karosserien im “Pulp-Fiction”-Style, und eine moderne Licht- und Soundanlage laden zum Tanzen ein.

Bis 23:00 ist der Eintritt weiterhin frei. Studenten haben auch später immer vergünstigten oder freien Eintritt. Da Heineken einst die Neonröhre über dem Eingang mitgesponsort hat, gibt es dieses und anderes Flaschenbier an der weiträumigen Theke. Die Getränke sind die Günstigsten in Bonn!

Nachtschicht:

Die Nachtschicht und das Bla

An der Nachtschicht teilen sich die Gemüter. Der einzige Weg, herauszufinden, was an den gegensätzlichen Rezensionen eher zutrifft, ist es wohl, selbst einmal vorbeizuschauen. Top-Lage, preislich günstig für Eintritt und Getränke. Mit dem Bla direkt daneben gibt es übrigens in jedem Fall eine sehr beliebte Bar, in der sich Bier, Softdrinks und Konzerte sehr gut ergänzen.

Was kann man mit Kindern in Bonn unternehmen?

Springmaus:

Das Figurentheater der Springmaus eignet sich für Kinder ab 3 Jahren. Öfter ausverkauft ist dabei unter anderem "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte..." und das "Neinhorn" von der vielfach ausgezeichneten Künstlerin Petra Schuff.

Junges Theater Bonn:

Das Junge Theater Bonn

Am Jungen Theater Bonn lohnt sich der Blick in die Schaukästen immer wieder. Hier spielen Kinder und erwachsene Schauspieler gemeinsam Bühnenstücke und sind damit in diesem Genre weit über Bonn hinaus bekannt.

Haribo:

Das Haribo in Bonn

Das "bo" in Haribo kommt von Bonn! Hans Riegels legendäre Fuchtgummifirma läd regelmäßig zum Fabrikverkauf ein, wo es die berühmte Bruchware gibt - Details dazu lässt man sich am besten vor Ort zeigen. Für Kinder und Erwachsene gehen Gummibären grundsätzlich immer. Nur, dass sie aus Bonn kommen, weiß kaum jemand. Doch das gehört mit zu den erfreulichen Überraschungen der Bonner Goldbären. Geheimtipp für die Kleinen ist übrigens auch das rechtsrheinische Hariboschiff!

Was sollte man in Bonn gemacht haben?

Das Beethovenhaus:

Das absolute Mindesprogramm für jeden Bonnbesucher beinhaltet jene drei Themen, für die Bonn bekannt ist. Beginnend mit einem Besuch des Beethovenhauses. In diesem wurde der berühmteste Sohn der Stadt geboren und sogar das Bombardement des zweiten Weltkrieges konnte ihm nichts anhaben. Obschon damals die unterm Dachboden befindliche Büste Beethovens unter den Erschütterungen umfiel und zerbrach. Das Haus beinhaltet viel Originales aus Beethovens Nachlass: Schriften, Bilder, ein Klavier, Orgeltasten und sogar eine Haarlocke des großen Tondichters.

Das Regierungsviertel:

Neben Beethoven ist Bonn für seinen einstigen Hauptstadtsitz bekannt. Zur Geschichte der ➤"Bonner Republik" beherbergen das Museum Koenig und vor allem das ➤Haus der Geschichte eine Vielzahl originaler Objekte, die als stumme Zeitzeugen aus Ensembles heraus zu den Besuchern sprechen und zu einer Diskussion einladen.

Eine Stadtführung:

Na klar. Sollte man tatsächlich nur einen Tag oder gar bloß anderthalb Stunden in Bonn verbringen, dann konsultieren Sie einen Fachmann für einen groben Überblick und Ersteindruck. Welche Plätze am schönsten sind, wo man die besten Fotos machen und am meisten sehen kann, all das erfährt man auf einer professionellen Stadtführung. Bonn in anderthalb Stunden kennenlernen? ➤Kein Problem.

Fazit

Was macht Bonn besonders? Hier kommt alles zusammen: Provinz und Weltgeschehen, Römerzeit und Republik, Oper und Carpe, Studium und (Un-)Ruhestand. In Bonn zu wohnen wussten schon die Fürsten und Reichen zu schätzen. Immer mehr entdecken heute dieses Kleinod des Rheinlandes für sich. Zum Studium, Kurzbesuch, kulinarischen Ausflug oder auch als ruhige Oase abseits der pulsierenden Millionenstadt Köln.

Bonn ist eine Reise wert!

Jahn Schreckenberg ist Diplom-Geograph und professioneller Stadtführer. Bonn und die Domstadt bilden den Fokus seiner diversen historischen, unterhaltsamen und deliziösen Begleitungen am Rhein.

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11 Gründe, warum Du das Haus der Geschichte besuchen solltest